Dienstag, 12. Mai 2015

kommerzieller Stressabbau..

Vor dem Eingang unserer Firma scheint ein mobiler Stressabbau-Service Stellung bezogen zu haben. Wie sonst ließe sich dieses Foto erklären, dass mir Kollegen zukommen ließen.. Man erzählt sich, daß dieses Wohnmobil jedes Jahr an der gleichen Stelle steht. Das Geschäftsmodell scheint offenbar erfolgreich zu sein.

Donnerstag, 8. Januar 2015

Hier ist alles Super !

Mit dem Erscheinen der neuesten Ausgabe unserer Hurah-Postille (etwa auf dem Niveau der Apothekenumschau) gibt es auch eine Beschreibung unserer Weihnachtsfeier aus einem Parallel-Universum. Der Autor kann aber auch auf einer völlig anderen Feier gewesen sein...

Samstag, 13. Dezember 2014

Weihnachtsfeier

Grad hatten wir es wieder, das jährliche Event auf das alle gewartet haben. Da niemand mehr Lust hat diese Festivität selbst auszurichten, werden die Neuen des Betriebes mit der Ausrichtung beauftragt. Das sind bei uns die inflationär auftretenden Trainees. Das geht mal gut - mal eben nicht. Dieses Jahr eher nicht.

Das erste was Trainees lernen, ist der offensive Gebrauch vom Powerpointpräsentationen. Deshalb also zur Untermalung des gesamten Events diesmal der Projektor, die Präsentation und kleine fisselige Stimmchen von Sandy, Mandy und Jackeline über Lautsprecher.

Dann geht es richtig zur Sache: die Jahresend-Lobhudelei der Geschäftsführung! Diesmal Gott-sei-Dank zum Opening kein peinliches Weihnachtgedicht, dafür wird der Zick-Zack-Kurs der Firma als alternativlos deklariert und in Aussicht gestellt, dass es auch im nächsten Jahr nicht besser wird. Man will uns weismachen das sei mitnichten ziellos - man habe einen Plan! Das seien alles 'alternativlose Anpassungen' und jeder sei gut beraten da mitzumachen! Alles Formulierungen, die nahezu 1:1 beim verunglückten 'Management' der Eurokrise durch unsere Übermutter aus Dunkeldeutschland gecopypasted zu sein scheinen. Es folgen ein paar exemplarische Belobigungen einiger besonders kreativer Führungskräfte und fertig ist die Lobhudelei für dieses Jahr. Die substanzielle Arbeit der vielen hundert Ruderer unserer Galeere scheint bei weitem nicht so eine große Rolle zu spielen wie z.B. der dritte Aufguss eines Abteilungsleiters, das auch noch als Gesamtkunstwerk bezeichnet wird..

Dann folgen ein paar peinliche Spiele, von denen man Gott-sei-Dank ab der 3. Reihe nichts mehr versteht und ein blödsinniges Volkslied ohne Bezug, das über den Projektor gesteuert wird. Genau so fühlen sich viele unserer Mitarbeiter seit Jahren: gesteuert von Zombies ohne Plan und ohne Anerkenntnis der eigenen Bemühungen treibt unsere Firmen-Galeere über die Weltmeere..

Das Highlight aber ist ein ca. 30 Sek. Firmenvideo von der Qualität, wie es z.B. die berüchtigte Berater-Firma KPD oder Amazon auf Youtube veröffentlicht.. Na gut, seit wann sind Werbevideos schon intelligent könnte man fragen - insofern weicht dieses Machwerk nicht so sehr von den Erwartungen ab, die man gemeinhin an Produkte der Werbewirtschaft hat, aber es wurde angekündigt dieses Machwerk auf unserer Firmenwebsite zu veröffentlichen und ich weiß wirklich nicht, ob wir uns damit einen Gefallen tun..

Nach der Präsentation lief der Streifen noch in einer Endlosschleife, was viele Leute dazu veranlasste schlagartig das Weite zu suchen. Mit deutlich reduzierter Mannschaft ging es dann ans Essen fassen - das hatte mit der gewohnten Auswahl auch nicht mehr viel gemein, sodass ich für nächstes Jahr mit erheblich reduzierter Resonanz rechne.

Zusammen mit dem offerierten lauwarmen Flaschenbier kann man fast damit rechnen es stecke Absicht dahinter unsere Weihnachtsfeiern im Sande verlaufen zu lassen. Wenn man außerdem in Betracht zieht, daß wir bald weit weniger Platz haben werden nach unserem glorreichen Umzug .. tja ..

Donnerstag, 27. November 2014

Kurt-Allmächtig

Nach Informationen aus der Frühstücksrunde ist der eigentliche 'Macher' unserer neuen IT-Struktur ein Typ namens Kurt (oder so). Jeden Morgen zeichnet er eifrig Kästchen für unsere neue Struktur und druckt sie aus. Man kann seine Absichten schon mal auf einer hastig veröffentlichten Präsentation im Intranet bewundern, wenn man lange genug danach sucht. Danach sieht es so aus, als wolle Kurt sich alle Rechte an Allem sichern und er ist nachher der alleinig Zuständige für ALLES, was sich in unserer IT bewegt. Nur das unwichtige Beiwerk wie Bildung und Repräsentation will er nicht komplett vereinnahmen - ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Wenn man Antragsteller, Bearbeiter und Prüfer in einer Person vereinigt ist das doch keine neue Struktur ! Das erinnert alles sehr an die amerikanische Klamotte von Bruce-Allmächtig, bekannte Strukturen totalitärer Staaten oder an eine feindliche Übernahme..

Ich kann mich nicht erinnern, daß solche Machtkonzentrationen in der Geschichte der letzten 5000 Jahre jemals ein gutes Ende gefunden hätten.

Freitag, 7. November 2014

Promi Alarm !

Je größer eine Institution ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit auf Promis zu stoßen. In der Kantine treffen wir z.B. regelmäßig Wulfman, ein total zugewachsener Kerl der beim Cappuchino allerdings seine gefährlichen Krallen nicht ausfährt.

In unserer Frühstücksrunde gesellt sich gelegentlich ein berühmter Kammersänger (Dietrich Fischer-Dieskau) zu uns, der regelmäßige Kostproben aus dem Weihnachts-Oratorium zum besten gibt (jauchzet, frohlocket) und eben hörte ich, dass in der 'Teppichabteilung' ein 'Scorpion' mit Doppelnamen, die schwarze Mamba und Bernd das Brot gleich in zwei Versionen residieren. (Warscheinlich ein Schwarzbrot und ein Weizenbrot).

..und dann sind da ja auch noch die Promis aus der untervermieteten Provider-Abteilung, die ebenfalls unsere Kantine frequentieren: Javier Bardem, Peter Lorre und DJ Bobo mischen sich da unauffällig unter das Volk.

Nun, da hier alles so wichtig ist, dass sich bei uns sogar Promis verstecken, stört eigentlich nur, dass es ausnahmslos B- und C-Promis sind und keine wirklichen Berühmtheiten. Alles wie wir es schon kennen, mehr als Mittelmaß ist auch der Promi-Faktor nicht - auf der Notenskala eine 'drei-bis-vier'. Erschütternd !

Dieser Eintrag scheint allgemeine Beachtung zu finden. Ein Tipp eines weiteren Kollegen besagt, dass auch Bonny und Clyde schon in der Kantine gesichtet wurden - whow !

Mittwoch, 25. Juni 2014

Deprimierend ist Gegenwart und Zukunft

Ollerainer zeigte sich heute beim Frühstück recht deprimiert. Schnappatmung trotz seines in Aussicht stehenden Urlaubs. Auch T.Rex hatte mal wieder ein traumatisches Erlebnis mit seinem Vorgesetzten. Beiden gemeinsam ist ihr persönliches Engagement und damit die unheilvolle Nähe zur Sinnhaftigkeit Ihres Jobs.

Das ist im Augenblick gerade besonders schlimm, da die IT gerade mal wieder im Geheimen komplett umstrukturiert wird.

Die Geheimräte haben nämlich Gerüchten zufolge festgestellt, dass alle Vorgesetzten so toll sind, dass sie allesamt eine Gehaltsgruppe höher eingruppiert werden müssen. Auf wessen Kosten so etwas geht ist natürlich jedem gleich klar. Die Indianer werden den Häuptlingen nämlich gehaltstechnisch auf keinen Fall folgen!

Das Ganze beruht auf sozialen Verwerfungen auf weit höherer Ebene. Unsere Geschäftsführer hatten nämlich auch schon festgestellt, dass sie viel zu wenig Geld verdienen - genau wie unsere demokratischen Volksvertreter. Beide Minderheiten haben diese himmelschreiende Ungerechtigkeit flugs beseitigt, ohne jetzt gleich viel Wind von dieser Heldentat zu machen.

Edel sei der Mensch, Milchreis und Hut !

Wieso ist eigentlich unsere MehrwertSteuer immer noch bei 19% ? Obwohl wir doch gerade mal wieder Fussball-Weltmeisterschaft haben ??

Was passiert, wenn niemand mehr Lust an seinem IT-Job hat, sieht man hier:


Mittwoch, 5. März 2014

IT-Frühstück

..ich weiß nicht ob Sie es schon wußten, aber unsere Firma wird von 'Frühstücksrunden' gesteuert. Die Erbsenzähler haben eine, die Führungsleute ohne Fachbereich haben eine und sogar das Fußvolk hat mehrere. Da wundert es nicht, wenn auch die IT eine zugegebenermaßen skurile Frühstücksrunde etabliert hat. Das sieht dann etwa so aus:

Im Betriebsrestaurant hat es die 9:30 Uhr-Marke gerade passiert. Alle Protagonisten sitzen bereits am Tisch und plaudern angeregt und mit Niveau. Doch halt, da kommt noch ein Nachzügler – Stromberg? Nein, es ist ...

Ollerainer: Morgen Angy, morgen Männer. Ach Leute, ich bin echt 'n Wrack heute ...
Ollerainer setzt sich vorsichtig - Achtung, Rücken! - auf seinen Stammplatz.

Stepphahn: Njääääck! Das musste mal gesagt werden. Habbe dirr gesackt, Schimm. Hat einer schon die Ente gesehen heute? Rena, wie war denn der Tatort gestern?

Gerade noch rechtzeitig bekommt Stepphahn sein Tourett-Syndrom in den Griff und stellt die erste wichtige Frage an diesem Morgen.

Rena: Der Tatort? Tja was soll ich dir da sagen? Nicht schlecht. Aber auch nicht gut .... sag ich einfach mal ... Wir waren aber, also meine Frau und ich, Samstag noch bei Obi, Dodenhof, Höffner, Ikea, Kraft und Karß-statt. Und was soll ich sagen? Cliff Richard: T-o-t-a-l Ausverkauft!

Rena zweifelt noch einen Augenblick. Ob er damit wirklich erschöpfend Auskunft gegeben hat? Die Runde hat schließlich ein Recht auf seine ungekürzte Meinung. Aber mit der Bonus-Information hat er die Kurve locker gekriegt und ist nebenbei noch in der Lage, das hohe Niveau zu halten.

Rony: Wir hatten damals ja nichts. Wir mussten früher sogar Barfuß in die Schule. Diedda, reich mir mal das Natrium-Chlorid rübba.

Rony kassiert von allen geheucheltes Mitgefühl. Dann stilles Aufatmen. Die Panik legt sich. Rony widmet sich wieder seinem Frühstücks-Ei. Gut. Solange er kaut, kann er weniger reden. Vorerst also Entwarnung.

TRex: Ich habe da gestern etwas sehr interessantes über Spiegelneuronen gelesen. Wenn ihr also Rony beim Essen, oder dem Wulff beim präsidieren zuseht, sorgt das für eine sogenannte neuronale Resonanz ..... im Kopf .... also jetzt bei euch ..

Bumms. Das hat gesessen. Eigentlich wirkt TRex so früh am Morgen oft etwas zerstreut. Nun hat er aber einen intellektuellen Steilpass hingelegt, der die meisten am Tisch kalt im Abseits stehen lässt. Der Kenner der Szene erkennt aber an TRexs Frisur, dass er vor Dienstbeginn bereits schwimmen war, und er sich mit Sicherheit gleich wieder völlig erschöpft in sein inneres Exil begibt. War da nicht noch was mit großen Betonkugeln im Wasser? Im Moment wohl nicht ...

Rentenpedda: Bundespräsident? Hätte ich auch gern gemacht ..... Wenn man mir das Geld dafür gegeben hätte ...... Aber mich fragt ja keiner....

Es regt sich echtes Bedauern. Pedda wird schon Zeit seines Lebens benachteiligt. Niemand hat je versucht ihn zu bestechen - das zeigt seine ausweglose Lebenssituation. Deshalb möchte er auch so schnell wie möglich auf Rente...

Funtomass: Diss fehlt ja noch gerade. Ihr jammert hier aber auf höchstem Niveau!

Ja. Der preußische Mahner erinnert uns an die Tatsache, dass wir hier auf Grund göttlicher Vorsehung auf einer Insel der Glückseligkeit sitzen dürfen. Danke Funtomass. Auch fürs Niveau.

Ziegenpedda: Appropos Niveau. Ziege! Schmeckt übrigens auch echt lecker ...

Man kann nicht sagen, dass Pedda gezielt am Niveau gezogen hätte. Nein. Sein Interesse in diesem speziellen Fall richtet sich sehr konzentriert auf das Rudimentäre. Bravo Pedda. Das kommt oft zu kurz!

Arald: Hmmm. Tja .....hähähä! Ziege. Echt gut!

Ungerührt rührt Arald weiter seinen Expresso und schiebt sich mit der anderen Hand einen Dingsriegel in den Mund. Arald hat die Ruhe weg - immer!


Angy: Ich muss wieder rübber. Wir haben gleich Downtime. Arald, kommst du?

An manchen Tagen nützt aber auch göttliche Vorsehung nichts. Mit einer energischen Handbewegung wischt sich Angy die letzten Brötchenkrümel aus der Kleidung. Ihr Körper strafft sich und wird von einer Welle des Pflichtbewußtseins getragen. Arbeit will schließlich verrichtet sein. Wissen wir doch alle.

Diedda: UC4 oder Vat69. Ducksteiner oder Warsteiner.
              Egal. Auf die schönen Frauen und auf die Revolution!
              TRex, gib mir mal das Ei von Rony rüber ...

Man fing schon an sich zu sorgen. An Diedda läuft das Spiel manchmal komplett vorbei. Aber er ist ein Kämpfertyp und mit diesem Überraschungsangriff kämpft er sich zurück ins Spiel, reißt scheinbar mit links, ganz souverän die Meinungs-Führerschaft wieder an sich, und hebt damit das Gesprächsniveau entscheidend. Irgendwie warte ich immer noch auf Stromberg. Der fehlt hier gerade noch..

Text ist von Ollerainer, Diedda ist mittlerweile in Rente aber immer noch aktuell, weil oft kolportiert..

Samstag, 23. Februar 2013

Der König ist tot - es lebe der König !

Unser Verhandlungführer, der noch vor kurzem anspruchsvolle Outsourcing-Ziele verfolgte, hat das Handtuch geschmissen und ist aus dem Ring. Man vermutete natürlich sofort einen typischen Königsmord durch die berüchtigte Beraterfirma vielleicht, oder einen der Verhandlungspartner aus dem Reich des Bösen - und dem war offenbar auch so. Diejenigen, die Aufklärung beisteuern könnten, simulieren Beschäftigung und verstehen die ganze Aufregung nicht - wie üblich.

Was soll man als zukünftiger Ruderer auf einer IT-Galeere davon halten, wenn der 1. Offizier keine Chance mehr sieht, die Galeere sinnvoll auf Fahrt zu bringen und deshalb völlig entnervt auf einem Ausflugsdampfer anheuert ? Angst vor dem galloppierenden Wahnsinn ? Könnte gut sein, er will beim heraufziehenden Desaster nicht den Schuldigen abgeben..Wer ist eigendlich dieser Bernd Hur?


Man wird uns natürlich beruhigen. Für die dramatische Demission des Ersten wird man sicher blumige und versöhnliche Worte finden, da bin ich mir sicher. Leider wird mich das so gar nicht beruhigen !

Ich habe nämlich seit kurzem Alpträume. Ich träume nicht nur, dass der Neue Wasserski fahren möchte, sondern dass außerdem Fahrten unter Wasser mit der offenen Galeere geplant sind! Die berüchtigte Firma KPD ist berühmt für spektakuläre Lösungen.

Durch meine Alpträume geistert auch immer das Bild eines hysterisch vor sich hinkichernden ersten Offiziers, der (bereits unter Wasser) nicht existierende Heerschaaren zum Wasser schöpfen einteilt... Ich vermisse den alten jetzt schon ..

Die jungen Wilden unseres IT-Gemischtwarenladens sehen sich schon nach neuen Betätigungsfeldern um. Ich nicht. Aber ich muß dringend mal wieder richtig ausschlafen, ehe es mit dem Rudern losgeht...
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Dienstag, 30. Oktober 2012

Outsourcing - neue Gerüchte !

Es sind neue Gerüchte zum Thema 'Outsourcing der IT' auf den Gängen und Fluren zu hören. Es scheint also etwas dran zu sein, obwohl die Geschäftsführung in der letzten Ausgabe unserer internen Hurahh-Postille noch abgewiegelte: ''..niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten. Es gibt sie auch noch gar nicht und sie hat noch nicht einmal einen Namen! Es bleibt alles beim 'Alten' - es sei denn, man wird eventuell eine Weile an die Galeere ausgeliehen...''

Spätestens jetzt ist uns klar: wir sollen verarscht werden!

Unsere Führung hat sich bereits der Mitarbeit der berüchtigten Beraterfirma KPD (oder so) versichert und einen Auftrag zur Analyse über den besten Weg Richtung IT-Galeere vergeben - sagt man. Die 'Blaupausen' für diesen Plan sollen bereits nächsten Monat fertig sein! Man, sind die Jungs schnell ... aalglatte, juristisch versierte Executer in stahlblauen Maßanzügen! Waren das nicht die gleichen Gestalten, die 2008 der isländischen Regierung bescheinigten: mit ihrem Finanzwesen sei alles in Ordnung?

Nach Meinung unserer IT-Führungskräfte ist dieser Schritt Richtung Professionalisierung alternativlos (merken Sie was?). Nur so hätten wir eine Zukunft und können dann auch anderen Kunden das liefern, was schon heute bei uns ein völlig unkontrollierbares Desaster ist - schöne neue IT-Welt!

Die zukünftigen Kunden dieses neuen IT-Gemischtwaren Ladens können sich glücklich schätzen, dass wir ihnen das verkaufen, was wir weder haben, noch am Leben erhalten können.Ob sich bei denen wohl jemand darüber Gedanken gemacht hat, warum bei uns etwas gehen soll, was bei ihnen nicht geht und überdies viel zu teuer wäre? Wie muß man geistig gestrickt sein, um sich bei einer solchen Konstellation gut aufgehoben zu fühlen?

In meinem fortgeschrittenen Alter ist der Schrecken der nahenden Veränderungen naturgmäß begrenzt. Ich werde nicht mehr beurteilt, brauche nicht mehr auf Seminare (wenn ich nicht will) und auf Nachfrage werde ich mich für den beheizten Fensterplatz mit Internet-Anschluss entscheiden.

Aber wie mögen sich die jungen Wilden der IT-Welt fühlen? Einige sind mit glänzenden Augen dabei, aber der Rest macht ziemlich verbitterte Gesichter und wird die Galeere bei passenden Angeboten verlassen, fürchte ich. Dann werde ich mit der ebenfalls greisen Führungsschicht ein paar beschauliche Jahre am Fenster verbringen... das wird langweilig - phoa, eyh.


Sie haben es sicher gleich bemerkt: so etwas gibt es gar nicht! Fällt also unter Satire - oder?

Freitag, 18. Mai 2012

Schattenwelten

In allen größeren Institutionen bilden sich sehr leicht 'Schattenwelten'. Das wird gefördert von den verschiedenen Machthabern in solchen Strukturen, die alle durch Störfeuer ihren Machtbereich zu vergrößern trachten. Je autoritärer solche Systeme geführt werden, desto größer der Anteil der 'Schattenwelten'. Denken Sie nur an das Römische oder das Tausendjährige Reich. Die jeweiligen Despoten versuchten durch gezielte, gleichzeitige Vergabe von Aufträgen an mehrere Vasallen die interne Konkurrenz zu fördern und damit die eigene Position zu festigen.

Einer Volkswirtschaft bzw. einem Wirtschaftsbetrieb schadet so viel Sand im Getriebe natürlich. Deshalb ist die Lebensdauer solcher autoritären Systeme meist nur kurz. In einer öffentlichen Verwaltung aber, die weder etwas produziert, noch mit irgendwem im Wettbewerb steht, können sich solche 'Schattenwelten' relativ lange halten. Sie sind praktisch nur von der Böswilligkeit der handelnden Personen abhängig.

So hat etwa unsere 'Firma' drei große Bereiche, von denen jeweils mindestens einer versucht eine eigene 'Schatten-IT' aufzubauen. Begründet wird das jeweils mit den üblichen Verdächtigen: 'flexibler' - 'schneller' - 'besser'. Ist ja auch einleuchtend, dass ein 'Kurzdenker' mit einer 'Fritz!Box' unter dem Arm schneller zu einem Remotezugang kommt, als jemand der unter Einbeziehung von Datenschutz, Personalrat und Sicherheitsbeauftragten über ein fundiertes Projekt mit anschließender öffentlich-rechtlicher Beschaffung zu einem integrierten Ergebnis kommen muss.

Wir haben es dieser Apfel-Maffia aus Palo-Alto zu verdanken, dass die ganze Welt glaubt, IT sei einfach! IT ist nur dann einfach, wenn man keine hat, oder wenn man 'glaubt', dass der Apfelkonzern schon sorgsam mit den fremden Daten umgehen wird.

Wie ein einigermaßen vernunftbegabter Mensch dem 'großen Bruder auf der anderen Seite des Teiches' so etwas zutrauen kann, wird mir immer unverständlich bleiben. Na ja - 'Glaubensfragen' waren nie meine Stärke - 'Wissen' war mir immer sicherer.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Outsourcing - oder die Herrschaft der Wirte

Tja, jetzt kocht mal wieder - die Gerüchte-Küche! Es mehren sich die Hinweise, dass die lästige IT-Hardware in eine GmbH outgesourced werden soll.

Mal davon abgesehen, dass meines Wissens eine derartige 'Privatisierung des Risikos' noch nie in der Geschichte der Wirtschaft dazu geführt hat, dass eine Leistung preiswerter, besser oder auch nur weniger problematisch wurde (siehe Bahn, Strom, Gas oder gar Telefon und Internet) - manchmal ist man als Kurzdenker aber einfach versucht, komplexe Probleme dadurch zu lösen, dass man nicht mehr so oft hinguckt. Machen unsere Politiker jeden gottverdammten Tag! Wieso also nicht auch unsere Führung?

Das liegt an der 'Herrschaft der Wirte'. Betriebs-, Volks- und andere Klugscheisser haben bei uns im Moment nämlich 'das große Sagen'! Wollen überall mitreden, aber ohne dann für ihre Entscheidungen auch die Verantwortung übernehmen zu wollen - ob dass jetzt der Weissheit letzter Schluss ist?  Ich glaube da eher an die alte Weisheit: ' wer nichts wird, wird Wirt '.

Montag, 19. März 2012

.. sss bewegt sich was beim Personal

Alle 4 Jahre ist Personalratswahl. Dann kommen Sie wieder aus ihren Löchern, die Schnarchnasen. Vier Jahre nicht gesehen und es ist ihnen kein Furz peinlich ihre Listen-Werbung mit dem solidaritätsheischenden Wort 'Kollege' persönlich an den Mann, bzw. die Frau zu bringen.

Die blödesten Fotos die sie finden konnten, grinsen einem entgegen. Wieso lacht die ganze Bande denn? Lachen die mich aus? Ich hatte gleich das Gefühl verarscht zu werden !

Was dem ganzen die Krone aufsetzt, sind die quasisozialistischen Kampfparolen dieser Listen, vorzugsweise in 'ergonomisch wertvollem Rot':

  • Mit vereinten Kräften 2012            (mit dem sozialistischen Brudervolk...)
  • Das sind wir von der ver.di - Liste  (so...)
  • Mit Bestimmung in die Zukunft      (ja wohin denn sonst ?)
  • Motivation trifft Vertrauen - gewachst und verhauen  (häh?)

Die gesamte Zeit ist nichts davon zu sehen, dass diese Bande ernsthaft die Interessen der Arbeitnehmerschaft vertritt - nein, man begreift sich als 'Mittler' zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur einer dieser Schnarchnasen die Aufgabe eines Personalrates verstanden und verinnerlicht hat.

Sie halten sich in maßloser Selbstüberschätzung offenbar alle für Politiker. Für Manager der eigenen Karriere halten Sie sich aber auf jeden Fall - was Wunder, wo doch die langjährigen Personalräte bei uns als 'Verwaltungsdirektor' auf einem gemütlichen Elefanten-Friedhof zu enden pflegen - einem Karrieresprung, dem die anderen Kollegen kaum folgen können.

Mich würde mal interessieren, ab wann das Gehalt eines öffentlich Bediensteten eigentlich als 'Ehrensold ' bezeichnet werden kann...

Montag, 15. November 2010

.. neue Sau durchs Dorf !

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Mehr oder minder regelmäßig treiben Sie bei uns wieder eine neue Sau durchs Dorf! Mal ist es die systematische Dezentralisierung und alles 'Client / Server', die unvermittelt in die neue Zentralisierung umschlägt, weil 'Client - Server' eigentlich tot ist. Dann ist es die Virtualisierung, im Moment muss 'alles in die Cloud' wenn es hipp und modern sein soll.

Dieses 'Auf und ab' irritiert mich lange nicht mehr so sehr, wie früher. Seit ich zu den 'Alten' unseres Business gehöre, habe ich für mich den Konservatismus als bewahrendes Element der Evolution entdeckt - vor 10 Jahren noch ein absolutes NoGo, macht es mir heute diabolischen Spaß das nachrückende Jungvolk mit den selben Argumenten zu erschrecken, die mich früher immer auf die Palme gebracht haben.

Da rennt z.B. gerade wieder so ein Nasenbohrer durch unsere IT-Welt, der bar jedem Kontakt zur Wirklichkeit unsere Sollstärke analysiert. Hat einen Heidenspaß gemacht, ihm zu erklären, was wir hier alles machen. Er ist offenbar durch die Masse richtiggehend erschlagen worden, denn in der ersten Version seines Berichtes stand drin, dass wir 25% zu wenig Mitarbeiter in der IT sind - gemessen an dem, was wir alles machen.. tja, dumm gelaufen. Das war bestimmt am Soll-Ergebnis vorbei. Wollen mal sehen, wie er sich da jetzt wieder rauswindet..
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Dienstag, 21. September 2010

Glück in der IT - zulässig ?

Wenn man so in illustrer Runde beim Frühstück sitzt, kommt der Behördenmensch auch schon mal auf seltsame Ideen. Neulich z.B. dieses Gespräch über 'Glück' ... weiß gar nicht ob das in der IT überhaupt zulässig ist. Manche unserer Führungskräfte benehmen sich jedenfalls so, daß man den Eindruck gewinnt, die IT muß wehtun, damit sie wohl getan ist.

Aber da gibt es doch diesen ewig grinsenden Dr. Hirschhausen im Fernsehen. Der ist der Meinung man sei selbst für sein Glück verantwortlich - ob das auch für den öffentlichen Dienst gilt ?

Es soll ja wohl das eigene Leben signifikant verlängern und reichlich Glück ins eigene Gemüt spülen, wenn man jemand anderen glücklich macht. Das sei medizinisch erwiesen. Dr. Hirschhausen schlägt vor, immerhin jede Woche ein paar Euronen in einer Fußgängerzone zu plazieren und sich dann an den Gesichtern der glücklichen Finder zu erfreuen.

Nun - niemand von meinen chronisch unterbezahlten Kollegen opfert jetzt gerne etwas von seinem hart erarbeitetem Salär .. und so kamen wir auf die Idee mit den Pfand-Flaschen. Hier unser Glücks-Rezept:

Wie oft sieht man in der U-Bahn unter den Bänken ungenutzte Pfand-Flaschen herumliegen. Diese werden wir also in Zukunft nicht mehr schnöde selbst aufsammeln und zu Geld machen - nein - wir lassen sie für die noch ärmeren unter den Benachteiligten dieser Welt liegen und erfreuen uns einfach schon vorauseilend am Glück des warscheinlich bedürftigen Finders. 

So what ? Unserem eigenen Glück steht also nichts mehr im Wege und ich freue mich schon auf die vermehrt auftauchenden glücklichen Gesichter beim Frühstück.
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etwa wie diese schmerzbefreiten Typen hier

Montag, 22. Dezember 2008

Standards

Gerade in der EDV gibt es natürlich Standards wie Sand am Mehr (oder Meer?). Da gibt es die ISObasierten Monster und kleine selbstgebaute vom BSI. Alle spielen aber irgendwie eine Rolle als heres Ziel - oder kämen Sie auf die Idee etwas standardisieren zu wollen, was eigendlich längst vom Lauf der Zeit überholt worden ist ?

Naja gut - wenn Sie Winzigweich oder so hießen und eine veraltete, aber quitschbunte Bürosoftware für wahnwitziges Geld unter die Leute bringen müssten, weil das die einzige Cashcow in Ihrem Portfolio ist, die alle anderen Projekte finanziert - dann vielleicht.

Aber was zum Teufel soll ein Standardgespräch sein, mit dem einer der vielen namenlosen Mobilfunkbetreiber da im Moment so stark wirbt?

Ich hoffe für Sie, daß Sie keine Standardgespräche führen. Die kann und wird man sich nämlich bald schenken! Also was kann sich hinter diesem auf den ersten Blick blödsinnigen Wort wohl verbergen? Aus Versehen wird ja wohl niemand einen neuen Begriff promoten...

Ich vermute stark, hier soll ein Begriff salonfähig gemacht werden, mit dem der Ersatz für das seit über 100 Jahren bekannte Telefonat erklärt werden soll! Dieser Ersatz für das bekannte Telefonat (diese nahezu 100% verfügbare Verbindung über zwei kleine dünne Drähte) versucht die weltweite Marketing-Comorra ja seit einigen Jahren durch die Hintertür einzuführen, ohne den Betroffenen vorher zu verraten, auf was sie sich da einlassen. Ein 2mal2 fast wie ISDN hat aber so gar nichts mit dem bekannten und seit Jahrzehnten stabilem Kommunikationsdienst zu tun !!! Der Quasi-ISDN-Muckefuck aus Montalandwirt hat z.B. eine Verfügbarkeit von bestenfalls 50% und fällt auch schon mal für 5-7 Wochen komplett aus, ohne dass die Betroffenen eine Chance haben aus den sittenwidrigen Knebelverträgen kurzfristig auszusteigen.

Und glauben Sie ja nicht daß ein anderer Telefon-Provider die Rettung ist! Das ist nämlich genau die gleiche Verbrecherbande und man kann die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung nicht so einfach kündigen. Bei Problemen hängen Sie nämlich mit etwa 1000 weiteren Kunden in der gleichen Warteschlange, oder es wird aus Rücksicht auf Ihre Neven gleich aufgelegt. Ich möchte also mal festhalten: Voice over IP oder ein Mobilfunktelefonat hat mit der Qualität und Verfügbarkeit des bekannten Dienstes Telefon nichts, aber auch gar nichts zu tun !!!

Da wäre es natürlich praktisch, wenn die Anbieter einfach die Bezeichnung für den Murks ändern, den sie da anbieten. Nämlich:
  • Standardtelefonat für Verbindung mit 50% Kommunikationswahrscheinlichkeit und..
  • Premiumtelefonat wenn es wichtig ist dass man erreichbar ist vielleicht noch ..
  • Sponsortelefonat für ein Gespräch mit Werbeunterbrechungen

.. schöne neue IT-Welt !

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Donnerstag, 16. Oktober 2008

Hurahh-Postillen

Kennen Sie die Arschothekenumschau ? Ein literarisches Machwerk von einer Peinlichkeit, die kaum noch zu beschreiben ist. Bis oben hin voll mit Selbstbeweihräucherung, blöde grinsenden Modells aus der Mediadatenbank und sog. 'Tipps und Tricks' für eine Zielgruppe die in dieser Dümmlichkeitsausprägung nicht einmal im bayrischen Wald existieren dürfte.

So etwas produzieren viele Firmen auf Kosten Ihrer Kunden - wir natürlich auch !

In einer astronomischen Auflage wird diese geistige Umweltverschmutzung mit schöner Regelmäßigkeit direkt für die Papierkörbe dieser Welt produziert - Rundablage nennen das die Kollegen scherzhaft. Ich frage mich schon lange nicht mehr, wo der tiefere Sinn solcher Aktionen steckt. Ich gehe einfach davon aus, daß es hier einzig um die Selbstbestätigung der Autoren geht...

Jetzt hat bei uns ein Medienprofi diesen Job okkupiert. Das hatte zur Folge, daß die Farben der Postille optimiert wurden (wichtig, wichtig), die Fotos immer häufiger den dümmlich grinsenden 17 jährigen, farblosen Cyberpersönlichkeiten aus der Media-Datenbank weichen müssen und die Texte so formuliert sind, wie sie eben alle formuliert sind: für die Zielgruppe unverständlich, aber journalistisch sehr professionell - wie die Arschothekenumschau eben ... (jetzt wissen Sie auch gleich, warum diese Typen in allen Zeitschriften gleich aussehen und völlig bar jeder Authentizität daherkommen)

Wenn man schon weiß, daß man für die Rundablage produziert, könnte man doch wenigstens gleich papierlos und damit umweltfreundlich produzieren. Die Armee der Mail-Marketer macht es uns doch seit Jahren vor - deshalb mein Ratschlag: verteilt euren Spam doch so, wie die Anbieter der anderen Dienstleistungen die niemand haben will - im Cyberspace, dem größten Schrottplatz der Welt ! (mit uns kann man es ja machen .. sob)

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Sonntag, 10. August 2008

die neue Intoleranz

haben Sie's gelesen ? In den fünf teuren Ländern gibt es wieder die ersten Conzentrationcamps. Hier wird offenbar der neuen vaterländischen Jugend die neue Intoleranz beigebracht - hatten wir ja auch lange nicht mehr..

Wobei die neue Intoleranz auch wieder etwas reinigendes für unsere Sprache mitsichbringt. Man muss nicht mehr lange nach politisch korrekten Formulierungen suchen, einfach frisch herausgerotzt !

Formulierungen wie: Neger, Weiber und Guffnucken werden wieder benutzbar und man muss nicht den voll durchpigmentierten Farbigen mit Migrationshintergrund bemühen und der Vergleich der Leistungsfähigkeit der Kollegen wäre auch wieder möglich, ohne bei den Mädels die Grundsätze zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie als förderndes Element generell berücksichtigen zu müssen - ein Protektionismus der schlimmsten Art und ein gesellschaftspolitisches Eigentor sondergleichen, wie ich finde.

Aber deswegen gleich die braune Brut aus dem Osten gewähren lassen ? Wohl lieber nicht, solange man Ihrer noch Herr werden kann. Wollte der Osten 89 nicht den Königsweg ? Soweit ich mich erinnere jedenfalls wollte man mehrheitlich den Anschluss an die BRD - also beherrscht euch gefälligst da drüben !

Donnerstag, 8. Mai 2008

Stunde der Patrioten

Ganz zu Beginn jeder kriegerischen Auseinandersetzung schlägt die Stunde der Patrioten. Mit heroischem Gebrüll wirft sich der meist junge Idiot dem Feind entgegen und alles fragt sich, wie man bisher nur neben diesem Unhold friedlich einherleben konnte...

Unser Management hat einen Schuss vor den Bug bekommen. Die zur Schau getragene Selbstherrlichkeit war wohl eine Nummer zu dick geraten und der Aufsichtsbehörde unangenehm aufgefallen - kann passieren im Laufe des Gefechts - sollte aber nicht ! Jetzt wird dringend ein Schuldiger gesucht, möglichst aus der zweiten oder dritten Reihe und ein Unschuldiger, der die Geschäfte weiterführt. Der erste wird noch ausgewürfelt, nur der Unschuldige wurde schnell gefunden.

Nun ist das mit den Unschuldigen aber so eine Sache. Sie sind ja meist deshalb unschuldig, weil sie sich nicht gerade durch schnelle Entschlüsse auszeichnen. Das hat zur Folge, daß im Augenblick gar nichts mehr entschieden wird.

Jetzt ist also die Stunde der Angsthasen und der Revisionisten ... auch nicht gerade günstig für den Fortbestand der Firma.

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Mittwoch, 5. März 2008

rauchfreie Zone !

Na gut, in den Büros ist es gottseidank schon seit etwa einem Jahr rauchfrei, aber seit 1.3.2008 jetzt auch im Betriebsrestaurant und allen anderen Räumen der Firma. Das war bestimmt eine schwere Entscheidung - wo es doch jetzt diese benachteiligte, an den Rand der Gesellschaft gedrückte Kollegengruppe gibt ...

Die ganz Harten treffen sich bei Wind und Wetter mehrfach täglich draußen vor der Tür und qualmen da vor sich hin (wie im restlichen Europa). Seit ein paar Wochen gibt es aber geheimnisvolle Bautätigkeit im Innenhof und in der Nähe des Kinderhorts. Wenn ich von der Menge des Betons und der Stahlarmierung mal auf den Umfang tippen sollte, hätte ich auf ein mehrgeschossiges Bauwerk getippt - aber weit gefehlt!

Seit ein paar Tagen ist es rum in der Verwaltung: hier werden 2 wunderhübsche Raucher-Pavillons aus Glas und Stahl erstellt - allerdings ebenerdig. Wer die HVV-Haltestellen kennt, denkt zwangsläufig zuerst an eine Bus-, oder Bahnanbindung mit einer Haltestelle in Edel-Variante (man erzählt sich, dass diese Raucher-Oase von einer schrillgrünen Firma gesponsert wird, die vor allem dadurch auffällt, dass sie Internetbandbreiten verkauft, die sie gar nicht hat).


Bald können die letzten verbliebenen Raucher der Verwaltung also bei jedem Wetter wohlbehütet ihrem Laster fröhnen.

Apropos Laster - ich habe auch ein Laster, welches nicht einmal gesundheitsschädlich ist. Ich glaube, ich werde mich einmal um Sponsorengelder von einer ebenfalls ortsansässigen Firma bemühen, die mit einem 'geilen Lila' wirbt. Vielleicht können wir für Fans dieses Hobbys auch irgendwo ein paar edle Räumlichkeiten zusammenfrickeln - schaun' mer' mal ...

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Freitag, 1. Februar 2008

Classe3 - Gesellschaft

Haben Sie das gelesen? Das Finanzamt bringt eine Mailapplikation über Elster auf unsere PCs, die es Ihnen ermöglicht verschlüsselte Mails mit dem Fiskus auszutauschen, die auch eine anerkannte elektronische Unterschrift beinhaltet - klingt unglaublich, nicht wahr...spart eine Menge Porto und Arbeitsplätze bei den Zustellern ...

Aber was ist das wieder für ein Wahnsinn ?

Da haben wir jetzt seit Jahren ein technologisch führendes Bundes-Signaturgesetz, dessen Umsetzung nur deshalb nicht vorankommt, weil jedes Trustcenter mit Gewallt einen exorbitant hohen Preis für eine Classe3-Signatur durchsetzen will - und die Lösung besteht dann darin, dass jede Stelle des sogn. E-Governments uns seine eigene, propritäre Lösung vorsetzt, statt eine allgemein nutzbare Verschlüssellungslösung nach ihrem eigenen Signaturgesetz zu forcieren, die jedermann zugänglich ist, auf einer preisgünstigen Classe3-Signatur beruht, und auf jedem OS läuft (OpenSource heisst so etwas - aber bitte so, dass es auch für den Normalverbraucher handelbar ist, mein liebes BSI).

Aber so wird das dazu führen, dass wir für jeden Empfänger ein eigenes EMail-Programm auf unseren Rechnern installieren müssen.
  • Was für ein kontraproduktiver Mist!
  • und von unseren Steuergroschen finanziert!

Die Rentenversicherung, die Krankenversicherung, die Berufsgenossenschaften ein ganzes Heer von staatlichen und halbstaatlichen Stellen wird folgen und uns mit ihren tollen Cryptolösungen beglücken... Natürlich alle erstmal nur für Windows - die restlichen OS werden später oder gar nicht unterstützt - und natürlich nicht auf Basis einer allgemein nutzbaren Classe3 Signatur! Ich habe also nicht nur einen Lotto-USB-Stick (für den ich meinen Firewall ausschalten muss, damit er funktioniert), sondern demnächst auch den Finanzamtstick, die HBCI-Smartcard, die Berufsgenossenschaftsdatei und weiss der Geier was noch für exotische CryptoHard- und Software-Identyfier für die es sich lohnt einen hauseigenen Tresor anzuschaffen ...

Ich habe folgende Theorie: viele unserer Behörden arbeiten gar nicht mehr mit unserem Gesetzgeber zusammen. Die haben sich alle längst verselbstständigt! (Vielleicht ist ja unser Finanzamt längst an Finnland verkauft und wir wissen es nur noch nicht?) - Aber warum sollte ich Steuern an eine Stelle zahlen, die mit unserem Staat gar nichts mehr zu tun hat?

Wir sollten uns wirklich überlegen, ob wir ausser einigen finnischen Handymarken und der Firma Wasserfall vielleicht auch bestimmte Behörden einfach kundenseitig abstrafen (boykottieren hiess das früher) ... wäre doch einen Gedanken wert - oder?

wunderschönes, staatliches E-Government !!